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Fakultät für Informatik

Leitfaden für Abschlussarbeiten

Bitte beachten Sie die allgemeinen Hinweise zu Bachelor- und Masterarbeiten der Fakultät, die in jedem Fall zutreffen. Die Betreuung von Abschlussarbeiten in unserer AG sieht wie folgt aus; zu einigen Punkten finden Sie weitere Informationen unten.

  1. Wahl eines Themas aus unseren offenen Themen und kontaktieren Sie uns. Eigene Themenvorschläge aus unseren Forschungsbereichen sind ebenfalls herzlich willkommen!
  2. Schreiben eines Exposé zur geplanten Arbeit
  3. Anmeldung der Arbeit beim Prüfungsamt an
  4. ggf. Halten einer Einführungsvortrag im Rahmen unseres Absolventenseminars
  5. Schreiben der Arbeit und wöchentliche Teilnahme an unserem Absolventenseminar
  6. Abgabe der Arbeit über das ExaBase-System
  7. Präsentation der Ergebnisse im Rahmen des Abschlussvortrags

Exposé

Bevor Ihre Arbeit angemeldet wird, verlangen wir ein Exposé zum Thema. Dies dient dazu, das Thema klar einzugrenzen sowie als Basis für die Beobachtung des Schreibprozesses. Es kann auch als eine Art "Vertrag" zwischen Ihnen und uns über den Umfang Ihrer Arbeit betrachtet werden. Für das Exposé sollten Sie bereits die Abschlussarbeits-Vorlage der Fakultät nutzen. Folgendes sollte es beinhalten:

  • Titelseite (Thema, Logo der TU Dortmund, Autor / Matrikelnr., Erst- und Zweitgutachter).
  • Beschreibung des Problems oder der zentralen Frage
  • Motivation – warum ist dieses Thema interessant?
  • Ziele der Arbeit, inbesondere:
    • Was sind die Minimalziele zum Bestehen?
    • Welche Ziele sind optional (z.B. falls die Hauptziele schnell erreicht werden)
  • Schritte zum Erreichen der Ziele
    • Welche Methoden werden verwendet?
    • Welche Programmiersprache und Bibliotheken (soweit voraussehbar) werden ggf. für eine Implementierung verwendet?
    • Was wird im Experiment ausgewertet?
    • Mit welchen ggf. bereits existierenden Lösungen wird das Ergebnis verglichen?
  • Aufbau der Arbeit. Dies kann, muss aber nicht dem Standard-Aufbau folgen:
    1. Einführung
    2. Grundlagen
    3. Algorithmen
    4. Implementierung
    5. Praktische Evaluation
    6. Fazit und Ausblick
  • Textprobe: 2-3 Seiten zusammenhängender Text, ggf. mit Skizzen, Abbildungen, Algorithmen etc. Dies ist typischerweise ein Auszug aus dem späteren Grundlagenkapitel
  • Zeitplan mit Meilensteinen
  • Literaturverzeichnis mit vorzugsweise 15+ Einträgen aus 2-3 Tagen Literaturrecherche

Für praktische algorithmische Arbeiten stellen wir vorab außerdem eine Programmieraufgabe, die in den Themenbereich fällt. Diese soll Ihnen sowie uns eine erste Ahnung davon geben, was bezüglich einer Implementierung auf Sie zukommt.

Es ist nicht unüblich, dass wir nach Erhalt noch Änderungen am Exposé verlangen. Wenn wir um eine zweite oder dritte Version bitten, ist dies kein Grund zur Sorge.

Anmeldung

Die Anmeldung wird durch die Betreuer über die zentrale Prüfungsverwaltung eingeleitet.

Einführungsvortrag

Bei Masterarbeiten und einigen Bachelorarbeiten bitten wir um einen kurzen (15-30 Minuten) einführenden Vortrag in der ersten Woche der Bearbeitungszeit. Hier stellen Sie das Thema und die zentralen Fragestellungen sowie grob Ihr geplantes Vorgehen vor.

Absolventenseminar

Unabhängig von direkten Treffen mit Ihrem Betreuer veranstalten wir ein wöchentliches Absolventenseminar (Kolloquium) für alle Studierenden, die derzeit eine Abschlussarbeit bei uns schreiben. Sie berichten hier von Ihrem Fortschritt, Problemen, Fragen usw., was einen Austausch ermöglicht und insbesondere die Diskussion von (inhaltlichen und organisatorischen) Fragen, die auch für Sie selbst irgendwann einmal relevant sein könnten.

Im Rahmen dieses Seminars finden auch Einführungs- und Abschlussvorträge statt.

Schreiben der Arbeit

Bitte verwenden Sie die LaTeX-Vorlage für Abschlussarbeiten der Fakultät. Sie können Ihre Arbeit sowohl auf deutsch als auch englisch schreiben. Beachten Sie dabei die folgenden Hinweise, Tipps und Regeln.

Stil

  • Benutzen Sie Notationen und Ausdrücke, wie sie in der Literatur üblich sind.
  • Bevorzugen Sie kurze Sätze und meiden Sie komplexe Satzgefüge.
  • Verwenden Sie die aktive Form der ersten Person Plural. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber gängige Praxis in der Informatik-Literatur.
  • Use the active form of the first person plural. You might have to get used to this, but its common in the literature of computer science.
    • nicht: "The tree is created by [...]" / "Der Baum wird erzeugt, indem [...] wird"
    • but: "We create the tree by [...]" / "Wir erzeugen den Baum, indem wir [...]"
  • Schreiben Sie ergebnisorientiert, keine Geschichte oder Tagebuch
  • Motivieren Sie die verwendeten Techniken, Lösungen etc.
  • Schweifen Sie nicht ab und vermeiden Sie redundante Informationen - sagen Sie so viel wie nötig und so wenig wie möglich!
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit Halbsätze in Klammern
  • Verwenden Sie keine Fußnoten

Zitate

  • Verwenden Sie wissenschaftliche Quellen (nicht Wikipedia, Foren, Blogs, ...).
  • Setzen Sie eine Referenz hinter jede Aussage, Behauptung oder Definition, die sich nicht selbst treffen oder beweisen
  • Die Referenz sollte im gleichen Satz vor einem Satzzeichen stehen, z.B. "Ein vollständiger Binärbaum mit $n$ Blättern hat $2n-1$ Knoten [4]"
  • Vermeiden Sie es, die gleiche Referenz mehrfach im gleichen Absatz oder Unterabschnitt zu setzen
  • Geben Sie im Literaturverzeichnis konsistente Informationen für jede Quelle an und im gleichen Format
    • Article: Autoren, Titel, Name der Konferenz bzw. des Journals, Jahr, Seiten, Verlag und ggf. Auflage
    • Bücher: Autoren, Titel, Jahr, Verlag, Auflage
    • Webseiten: URL,  Titel, Autoren, Datum des Zugriffs
  • Falls möglich, geben Sie außerdem eine DOI an, so dass Einträge im PDF-Export klickbar werden
  • Wenn Sie auf ein Buch oder einen sehr langen Artikel verweisen, geben Sie zusätzlich eine Seite oder Kapitelnummer an (z.B., "\cite[Kapitel 3.4.5]{BookOfComputerScience"})

Typographie

  • Verwenden Sie für Fließtext nur die Standardschriftart
  • Drucken Sie wichtige Begriffe usw. kursiv (\emph)
    • In seltenen Fällen kann auch Fettdruck verwendet werden (\textbf)
    • Vermeiden Sie Unterstreichungen!
  • Für Beispiel-Strings oder Zeichen können Sie die Teletype-Schriftart verwenden (\texttt)
    • Achtung: Anführungszeichen werden ausschließlich für wörtliche Zitate aus angegebenen Quellen verwendet!
  • Verwenden Sie die Mathematik-Umgebung für Variablen (z.B., "Ein Suffixbaum hat $n$ Blätter.")
  • Packen Sie Funktionsnamen in mathematischen Ausdrücken in die \text-Umgebung (sonst werden sie als das Produkt der Variablen / einzelnen Buchstaben dargestellt...)
  • Vermeiden Sie Absätze, die nur aus einem Satz bestehen
  • Schreiben Sie immer einen (ggf. kurzen, einleitenden) Text zwischen Überschriften

Abbildungen und Tabellen

  • Erstellen Sie Abbildungen selbst
  • Geben Sie eine Quelle an für jede Abbildung, die Sie nicht selbst erstellt haben (auch, wenn sie in der Public Domain oder open source ist)
  • Bevorzugen Sie Vektorgrafiken oder arbeiten Sie direkt mit TikZ
    • Wenn eine Rastergrafik (Bild, Bitmap) absolut notwendig ist, wählen Sie eine größtmögliche Auflösung
  • Stellen Sie sicher, dass Abbildungen auch ohne Farben (Graustufen) lesbar bleiben.
  • Setzen Sie unter jede Abbildung eine Beschreibung des Inhalts; diese sollte auch ohne Kontext grob verständlich sein
  • Jede Abbildung sollte im Fließtext auch referenziert werden
  • Bleiben Sie bei der automatischen Ausrichtung durch LaTex; versuchen Sie nicht, Abbildungen an fixe Positionen im Text zu setzen
  • Ein Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis ist nicht erwünscht

Pseudocode

  • Pseudocode ersetzt niemals die Beschreibung eines Algorithmus!
  • Vermeiden Sie Pseucodoe, wenn er nicht wirklich zum Verständnis der Beschreibung beiträgt
  • Wenn Sie sich für Pseudocode entscheiden, fügen Sie Verweise auf wichtige Zeilen oder Abschnitte in die Beschreibung im Fließtext ein
  • Benutzen Sie das LaTeX-Paket algorithm2e
  • Kommentieren Sie Ihren Pseudocode
  • Ein Algorithmenverzeichnis ist nicht erwünscht

Orthographie

  • Die O-Notation impliziert nicht, dass Sie von einer Laufzeit reden! "Der Algorithmus läuft in O(n)" ist keine sinnvolle Aussage. Schreiben Sie "Der Algorithmus läuft in O(n) Zeit" oder "Der Algorithmus benötigt O(n) Bits Speicherplatz".
  • Planen Sie mindestens eine Woche für Probelesen und Korrekturen ein
  • Verwenden Sie eine automatische Rechtschreibprüfung! (z.B. Hunspell)
  • Lesen Sie Ihre Arbeit probe!
  • Lassen Sie Ihre Arbeit probelesen, auch von Personen, die nicht Informatiker sind

Abschlussvortrag

Spätestens 6 Wochen nach Abgabe der Arbeit müssen Sie einen Abschlussvortrag zu den Ergebnissen im Rahmen des Kolloquiums (Absolventenseminars) halten.

Die Dauer beträgt 30 Minutes für Bachelor- und 45 Minuten für Masterarbeiten. Das Datum und den Inhalt legen Sie gemeinsam mit Ihrem Betreuer fest.

Gehen Sie als Faustregel davon aus, dass einfache Sachverhalte wie Notationen oder Algorithmen und Datenstrkturen aus unserem Feld (z.B. Suffix-Arrays, Lempel-Ziv-Kompression) bekannt sind und verschwenden Sie hierfür keine Zeit im Vortrag. Fragen Sie im Zweifel Ihren Betreuer.

Hinweise zur Foliengestaltung

Wenn Sie Folien für einen Vortrag verwenden (Powerpoint, LaTeX Beamer, ...), ist es einfach, die Zuhörenden mit einer Flut von Informationen zu überfordern. Beachten Sie daher bitte die folgenden Hinweise:

  • Verwenden Sie Bilder, Bilder, Bilder...
  • Verwenden Sie serifenlose Schriftarten (z.B. Arial, abernicht Times).
  • Verwenden Sie Farben, aber übertreiben Sie es nicht.
  • Vermeiden Sie sehr helle Farben (gelb, Pastell, ...), da sie schwer zu sehen sind.
  • Vermeiden Sie Farben, die zu ähnlich zueinander sind, da Beamer Kontraste oft deutlich schlechter darstellen als Ihr Bildschirm.
  • Folien sollten maximal 8 Zeilen Text beinhalten. Das bedeutet, dass die Schriftgröße etwa 20, besser 24 Punkt beträgt. Gehen Sie etwas vom Bildschirm weg - Sie sollten Ihre Folien immer noch ohne Probleme lesen können.
  • Bauen Sie Ihre Folien Schritt für Schritt auf, insbesondere wenn Sie viel Text beinhalten. Das heißt nicht, dass Sie die Folie unbedingt Zeile für Zeile aufbauen müssen.
  • Vermeiden Sie ganze Sätze und bevorzugen Sie Schlüsselbegriffe. Die Zuhörer werden automatisch versuchen, alles auf der Folie zu lesen. Lange Abschnitte lenken Sie dann von Ihrem Vortrag ab.
  • Alles, was auf Ihren Folien zu sehen ist, sollte auch in Ihrem Vortrag vorkommen - erklären Sie nicht nur einen Teil der Folie und springen dann zur nächsten.
  • Andererseits muss (sollte) nicht alles, was Sie sagen, auch auf den Folien stehen!
  • Jede Folie sollte mindestens für 1.5 Minuten oder länger sichtbar sein. Sie können selbst nachrechnen, wie viele Folie Sie höchstens für einen 45-minütigen Vortrag brauchen.
  • Fette Schriftarten sind besonders geeignet, Textteile hervorzuheben.
  • Wenn Sie während der Präsentation zwischen Folien und Whiteboard wechseln möchten, beachten Sie bitte, dass Beamer in vielen Räumen auf die gleiche Fläche projezieren und Ihre Notizen schwer lesbar werden. Es kann auch störend sein, wenn Sie sich im Licht des Beamers bewegen. Prüfen Sie vorab, wie Sie die Folien mit Ihrer Präsentationssoftware schnell ab- und wieder einschalten können.
  • Ihre Präsentationssoftware sollte eine Vorschau für Sie auf die nächste Folie unterstützen, so dass sie beim Wechsel nicht überrascht wirken.
  • Verwenden Sie Bilder, Bilder, Bilder...